Samstag, 3. Mai 2008

City-Touren

Hi! Hier seht ihr, wie ich vor dem erweiterten Teil des ROM Royal Ontario Museum stehe. Das Museum ist sehr groß, historisch und wurde schon 2 mal erweitert - das letzte Mal extrem modern, wie ihr seht. Es war ein bekannter deutscher Architekt - extra für das Image. Im Winter bilden sich allerdings lebensgefährliche Eiszapfen an dem Gebilde und der Ausstellungsplatz ist viel zu klein.

Am Wochenende gab es Jane Jacobs walks. Die Frau hat trotz fachfremden Hintergrund in den 40ern viele Bücher über die Wichtigkeit der Stadterhaltung geschrieben und damit eine große Sympathiewelle ausgelöst. Dank ihrer Veröffentlichungen sind etliche historische Viertel erhalten geblieben.
Daher gibt es jedes Jahr kostenlose Jane Jacobs walks: Das sind kleine Exkursionen durch die ganze Stadt - geleitet von teilweise großen Persönlichkeiten (Ziel ist es, die normale Bevölkerung für Stadtentwicklung zu interessieren, damit sie sich einsetzen - so wie es Jane Jacobs damals erreicht hat). An diesem Wochende werden mindestens 40 dieser Exkursionen angeboten! Morgen gehe ich zu einer, die vom ehemaligen Bürgermeister Torontos geleitet wird. Heute war ich bei zweien. Die erste war super, sie wurde vom ehemaligen Chefplaner Torontos geführt. Wir haben uns verschiedene Stellen angesehen, an denen historische Gebäude stehen und in den nächsten Jahren viele Hochhäuser entstehen werden... und hier kann natürlich schnell ein Konflikt auftreten. Gestartet sind wir in der Richmond street 401, nicht weit entfernt von meinem Arbeitsplatz. Das Gebäude ist mir noch nie aufgefallen - es sieht von außen aus wie eine alte Fabrik. Wir sind auf die Dachterasse gegangen und a war es umwerfend! Eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt. Ich finde auch den Kontrast zwischen alten Gebäuden und modernen Hochhäusern, den ihr auf den Fotos sehen werdet nicht schlecht.

Das ist die Dachterasse mit kleinen Nischen entlang des Ganges mit Tischen und Stühlen


Die Aussicht von der Dachterasse


Die Exkursionsgruppe vor alt vor neu


Wieder zurück auf der Straße: Links ein älteres Gebäude und rechts ein neues im selben Stil

Später haben wir das 200-300 Jahre alte Haus gesehen (Foto), in dem Lincoln Alexander geboren wurde gesehen (die meisten alten Häuser hier sind etwas jünger und dafür schöner). Lincoln Alexander war 1968 der erste Schwarze, der ins Parlament gewählt wurde.


Heute Nachmittag wollte ich dann zu einem weiteren walk: ich war auch trotz Regen da, allerding waren wir nur zu viert, sodass wir uns nur in ein Cafe gesetzt haben (der Regen war zu stark). Hier ging es um die vielen in den letzten 5-10 Jahren entstanden Wohn-Glas-Hochhäuser an der waterfront. Die Frage war, wie aus dem oft unnachbarschaflichen Leben in so einem sog. "condominium" eine Nachbarschaft entstehen könnte... diese Frage wurde nicht beantwortet. Letztlich ziehen doch alle aus wenn ihre Kinder ein paar Jahre alt sind. Und die Yuppies sind vermutlich eher weniger an einer Gemeinschaft interessiert.
Nun ja, das interessante hier dran war der Kontrast zum ersten walk: Hier ging es nämlich darum, den urban sprawl (Wachstum der Stadt ins Umland) zu verhindern durch Verdichtung. Der Leiter der "smart growth plan association" war dort.
D.h. in der zweiten Exkursion ging es darum, die Stadt zu verdichten und in der ersten Exkursion ging es darum, diese für die Umwelt sehr wichtige Verdichtung mit der Erhaltung historischer Gebäude und kultureller Viertel zu vereinbaren... sehr spannend.

Zur 2. Exkursion gibt es ja nun leider keine Fotos, aber dafür bin ich mal in as Baseball-Stadion ROGERs Center gelaufen - es war gerade ein Spiel zu Ende:


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