Montag, 12. Mai 2008

Sonstiges

Auch an einem bewölkten abend gibt es schöne Eindrücke...


Nach einem Vortrag über den "Growth Plan" für Ontario am sonnigen Freitag nachmittag (als alle anderen Gäste freudig nach Hause gegangen sind) mussten mein Kollege und ich wieder ins Büro. Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, etwas zu trödeln und mal einen Blick ins "neue" rathaus zu werfen. Hier fanden wir ein Stadtmodell vor. Der CN-Tower ist natürlich auch hier gut zu sehen. Die Glasbauseine hier stellen noch nicht fertig gestellte Gebäude dar (d.h. in Nähe des wassers kommen noch ein paar condominiums dazu).


das "neue" rathaus von außen... habt ihr schonmal gesehen, aber nicht aus so einem guten Winkel ;-)



Das schöne alte Rathaus... in der Zwischenzeit wurde auch der Brunnen angestellt:

Niagara Falls

ENDLICH habe ich es geschafft und dieses Naturwunder besucht. Und die Sonne hat den ganzen Tag geschienen - juchhu!
Hier kommt die ganze Geschichte:
Aus dem Bus heraus gab es schonmal einen Vorgeschmack auf die gebogenen Wasserfälle auf kanadischer Seite: in der Mitte stiegen die ganze Zeit aufspritzende Tröpfchen hoch, die aussehen wie Wasserdampf - das nennt man dann im englischen wohl "mist"

So fing es an auf dem Weg zum Boot "Maid of the Mist":

Das haben wir uns nicht 2 mal sagen lassen... hier also noch frohen Mutes in Richtung Boot:

Und hier sehen wir auch schon die vielen enthusiastischen blauen Männchen auf das Boot klettern (es waren 3 oder 4 dieser Boote im Einsatz):

Inzwischen auf dem Deck des Bootes versammelt, nähern wir uns zuerst der US-Seite der Niagara Falls... nett (aber nichts im Vergleich zur Hufeisen geformten kanadischen Seite)

Immernoch auf der US-amerikanischen Seite sind hier eifrige Niagara Fälle Wanderer zu sehen - das wäre sicherlich eine super Alternative zu der Bootstour gewesen:

Hier nähern wir uns den kanadischen Fällen von der Seite...

Und da sind wir halbkreisförmig von den kanadischen Fällen umgeben. Zwischendurch kam eine Brise auf uns nieder geprasselt, da musste die Kamera dann schnell unterm Umhang verschwinden :-)

Wieder an Land angekommen sind hier die us-amerikanischen Fälle zu sehen - man hat sich schon fast dran gewöhnt...

Das sind ein paar schicke Gebäude auf amerikanischer Seite:

Hier ist mir (und allen anderen, die neben mir waren) ein postkartenschnappschuss gelungen: Alle 3 Attraktionen auf einem Bild: Wasserfall + Boot + der berühmte Regenbogen, der von oben an diversen Stellen z.T. sehr ausgeprägt zu sehen war:

Hier kommen wir zu meiner Lieblingsstelle: Wo das Wasser runter fällt. Es war unglaublich... und ich dachte immer, es muss doch mal irgendwann aufhören, aber es kam immer neues Wasser :-) Auf der amerikanischen Seite war ich übrigens nicht, aber viel anders sah es da wohl auch nicht aus.

Hier nochmal das runter fallende Wasser - mit Regenbogen

und nochmal, weil es so schön ist...

Samstag, 3. Mai 2008

City-Touren

Hi! Hier seht ihr, wie ich vor dem erweiterten Teil des ROM Royal Ontario Museum stehe. Das Museum ist sehr groß, historisch und wurde schon 2 mal erweitert - das letzte Mal extrem modern, wie ihr seht. Es war ein bekannter deutscher Architekt - extra für das Image. Im Winter bilden sich allerdings lebensgefährliche Eiszapfen an dem Gebilde und der Ausstellungsplatz ist viel zu klein.

Am Wochenende gab es Jane Jacobs walks. Die Frau hat trotz fachfremden Hintergrund in den 40ern viele Bücher über die Wichtigkeit der Stadterhaltung geschrieben und damit eine große Sympathiewelle ausgelöst. Dank ihrer Veröffentlichungen sind etliche historische Viertel erhalten geblieben.
Daher gibt es jedes Jahr kostenlose Jane Jacobs walks: Das sind kleine Exkursionen durch die ganze Stadt - geleitet von teilweise großen Persönlichkeiten (Ziel ist es, die normale Bevölkerung für Stadtentwicklung zu interessieren, damit sie sich einsetzen - so wie es Jane Jacobs damals erreicht hat). An diesem Wochende werden mindestens 40 dieser Exkursionen angeboten! Morgen gehe ich zu einer, die vom ehemaligen Bürgermeister Torontos geleitet wird. Heute war ich bei zweien. Die erste war super, sie wurde vom ehemaligen Chefplaner Torontos geführt. Wir haben uns verschiedene Stellen angesehen, an denen historische Gebäude stehen und in den nächsten Jahren viele Hochhäuser entstehen werden... und hier kann natürlich schnell ein Konflikt auftreten. Gestartet sind wir in der Richmond street 401, nicht weit entfernt von meinem Arbeitsplatz. Das Gebäude ist mir noch nie aufgefallen - es sieht von außen aus wie eine alte Fabrik. Wir sind auf die Dachterasse gegangen und a war es umwerfend! Eine kleine grüne Oase inmitten der Stadt. Ich finde auch den Kontrast zwischen alten Gebäuden und modernen Hochhäusern, den ihr auf den Fotos sehen werdet nicht schlecht.

Das ist die Dachterasse mit kleinen Nischen entlang des Ganges mit Tischen und Stühlen


Die Aussicht von der Dachterasse


Die Exkursionsgruppe vor alt vor neu


Wieder zurück auf der Straße: Links ein älteres Gebäude und rechts ein neues im selben Stil

Später haben wir das 200-300 Jahre alte Haus gesehen (Foto), in dem Lincoln Alexander geboren wurde gesehen (die meisten alten Häuser hier sind etwas jünger und dafür schöner). Lincoln Alexander war 1968 der erste Schwarze, der ins Parlament gewählt wurde.


Heute Nachmittag wollte ich dann zu einem weiteren walk: ich war auch trotz Regen da, allerding waren wir nur zu viert, sodass wir uns nur in ein Cafe gesetzt haben (der Regen war zu stark). Hier ging es um die vielen in den letzten 5-10 Jahren entstanden Wohn-Glas-Hochhäuser an der waterfront. Die Frage war, wie aus dem oft unnachbarschaflichen Leben in so einem sog. "condominium" eine Nachbarschaft entstehen könnte... diese Frage wurde nicht beantwortet. Letztlich ziehen doch alle aus wenn ihre Kinder ein paar Jahre alt sind. Und die Yuppies sind vermutlich eher weniger an einer Gemeinschaft interessiert.
Nun ja, das interessante hier dran war der Kontrast zum ersten walk: Hier ging es nämlich darum, den urban sprawl (Wachstum der Stadt ins Umland) zu verhindern durch Verdichtung. Der Leiter der "smart growth plan association" war dort.
D.h. in der zweiten Exkursion ging es darum, die Stadt zu verdichten und in der ersten Exkursion ging es darum, diese für die Umwelt sehr wichtige Verdichtung mit der Erhaltung historischer Gebäude und kultureller Viertel zu vereinbaren... sehr spannend.

Zur 2. Exkursion gibt es ja nun leider keine Fotos, aber dafür bin ich mal in as Baseball-Stadion ROGERs Center gelaufen - es war gerade ein Spiel zu Ende:


Mein Arbeitsplatz

So, hier seht ihr mal ein Bild von der tollen Aussicht, die ich jeden Tag durch riiieeesige Fenster sehe. Selbst bei dem grauen Wetter mag ich sie. Bei tiefen Wolken, die aber nicht auf den Grund reichen verschwinden immer der CN Tower und die Skyline. Bei Sonnenschein ist es natürlich erst recht schön. Ihr seht, ich bin begeistert :-)

Wenn ich meinen Kopf leicht nach links drehe, sehe ich die Queen Street


Wenn ich geradeaus über den PC hinweg gucke sehe ich den Central Business District, Hotels und den CN Tower


Das ist mein Arbeitsplatz


Und das ist ein Teil des Raums, in dem sich mein Arbeitsplatz befindet - noch mehr PCs halt. Trotz der vielen Leute lässt es sich meist gut arbeiten.


Letztens war ich bei einem breakfast roundtable im Sutton Place Hotel. Hier haben wir Praktikanten (auf dem Foto) uns mit Frühstück verschiedene Vorträge zum Thema "What can Toronto learn from other Cities?" angehört. Und Wuppertal war auch dabei! Nein, Scherz :-) Während Gäste über 100 Dollar zahlen mussten haben wir das ganze kostenlos genossen... eine kleine Entlohnung für unsere großen Mühen :-)

Nachtleben

In den letzten 2 Wochen habe ich wieder viel erlebt!
Abends war ich ein paar mal entlang der Queen Street in verschiedenen Clubs/Bars in den hier noch reichlich vorhandenen Szene Vierteln, wo sich noch echte Künstler aufhalten (teilweise extrem von gentrification bedroht: In der Nähe des Gladstone Hotels hat kürzlich ein Starbucks eröffnet, was bei allen Planern und ortsansässigen Leuten auf Ablehung stösst, da es kommerzialisierend zerstörend auf "kultige Szenen" wirkt). So war ich am Wochenende im Horseshoes Tavern und habe für wenig Geld new commer bands gehört. Ein ander mal war ich in einer Art Jazzclub Miezis Sisters, wo diverse Solo-Sänger ihre Musik zum besten gaben - extrem weit entfernt von Casting Shows o.ä. Donnerstag war ich dann mit Kollegen im Gladstine Hotel beim halb offiziellen rubberboot ball (Gummistiefel Ball) - eine Auktion mit bunten Gummistiefeln u.ä. - von Umweltschützern organisiert. Da dieses Hotel auch einen Kunsthintergrund hat gab es auch eine Fotoausstellung und eine Karaokebar - wo die lustigsten Leute aufgetreten sind... nach 2 Stunden haben sic die Sänger allerdings wiederholt, da es immer die selben waren, die sich getraut haben (wir gehörten nicht dazu, aber dafür haben wir ein bisschen getanzt :-)
Fazi: Das ECHTE Großstadtleben, also vergleichen wir es mal eher mit Berlin statt mit Wuppertal oder Bochum :-) hat schon was! Hier ist wirklich immer was los und die Vielfalt ist umwerfend.

Montag, 21. April 2008

Die Uni von Toronto

Sonntag habe ich mein neues Nachbarschaftsgebiet erkundet: Die Uni. Hier ein paar Impressionen... schon was anderes als die gute alte Ruhr-Uni



Ein Tag in der Natur

- Fotos werden beim draufklicken größer -

Samstag war ich mit 2 Kollegen raus in die Wildnis gefahren um uns einen Steinbruch anzuschauen. Wir sind mit der U-Bahn nach Mississauga gefahren - einer Stadt mit 700.000 Einwohnern, aber ohne eigene Identität - sie wird nur als großer Suburb von Toronto betrachtet (es gibt trotzdem ein Stadtzentrum mit Hochhäusern und so).
Von da aus sind wir dann mit dem Auto ne halbe Stunde weiter gefahren, bis wir am Niagara Escarpment (Grüngürtel rund um das Ballungsgebiet) angekommen sind. Weil durch den ganzen Wald Wege (Pfade) angelegt wurden durften wir dann fürs Parken 16 Dollar zahlen!!! Ca. 12 €... Nun ja, wir haben uns also auf den Weg gemacht. Bald wurde es sehr warm - eine kurze Hose wäre toll gewesen! Unterwegs haben wir einen schönen See und ein altes Skigebiet gesehen (nur so war der übriggebliebene Schnee zu erklären) gesehen. Zwischendurch mussten wir immer über so lustige kleine Brücken steigen, weil es einen Drahtzaun (vermutlich gegen Tiere) gab.


herrlich - Natur pur auf dem Weg zum Steinbruch!


Das Skigebiet


Die Fußgängerbrücke - nicht altengerecht :-)

Nach dem schönen Spaziergang durch die Natur (nur der Highway passte nicht so ganz ins Bild) sind wir dann an einem kleinen Golfplatz mit Country Club direkt neben einem Steinbruch vorbeigekommen. Der Golfplatz befand sich auf ehemaligem Abbauglände - auch eine Nachnutzungsmöglichkeit :-)


Lustige Pfade unterwegs


Der Golfplatz

Dann sind wir an einen wunderschönen See gekommen - auch direkt neben einem Steinbruch. Vor einigen Jahren wurde der See in einer Grube errichtet... und wir waren begeistert wie gut das gelungen ist! Tiere leben da auch wieder.


Der schöne renaturierte See


Da hat uns wohl irgendwas abgelenkt während Ihain noch die Kamera justierte


Selbstporträt am See

Den Steinbruch, den wir eigentlich gesucht haben, haben wir zwar nicht gefunden (wir waren Meilen weit davon entfernt :-)), aber es war trotzdem ein sehr schöner Ausflug.
Warum wir unbedingt zu dem einen Steinbruch wollten: Die Abbaufirma wollte ihre LKW nicht immer über den Hügel fahren lassen und hat ein Loch in den "Berg" gesprengt und eine Brücke darüber gebaut. Von Weitem haben wir es gesehen - sieht echt wahnsinnig aus. Aber davongibt es leider keine Fotos. Vielleicht in den nächsten Wochen noch.